Mittwoch, 4. November 2009

Jojo im Botschaftsgarten


Mein Tag - 16 Stunden im Leben eines Freiwilligen


Gestern war ein sehr aufregender Tag. Ich bin wie immer um 8 Uhr aufgestanden und habe mich auf den Weg zum Apoyo gemacht. Dort habe ich den Morgen mit den Kids verbracht und die meiste Zeit rumgetobt. Die Kinder werden immer offener und freier im Umgang mit mir. Ich werde immer gelassener im Umgang mit ihnen.
Direkt nach dem Apoyo bin ich um 12 Uhr nach Capital – also in die Innenstadt – gefahren, weil ich seit dieser Woche in der Redaktion der „Vida Abundante“ arbeite. (Gemeindezeitung für die evangelischen Gemeinden in Uruguay, Paraguay und Argentinien.)
Einmal pro Woche fahre ich jetzt in die Redaktion und helfe bei der Erarbeitung der deutschsprachigen Beilage. Ich glaube ich werde durch diese Arbeit sehr gut zwei verschiedene Seiten der argentinischen Gesellschaft kennen lernen. Die meiner Villa-Arbeit und die Menschen, die im Zentrum arbeiten und leben.
(Die große Freude: an meinem Arbeitsplatz habe ich einen Pc, Telefon, Scanner, Drucker etc.)
Nach meiner Einführung in der Redaktion kam das Highlight des Tages. Wir wurden in die deutsche Botschaft eingeladen. Auf ein schönes kaltes deutsches Bier und Brezeln mit den Toten Hosen. Campino und seine Jungs geben in diesen Wochen eine große Lateinamerika-Tour und die Botschaft hat „als Anerkennung für das, was die deutschen Freiwilligen hier im Land tun“ ein Treffen mit der Band organisiert.
Das ist zwar nicht ganz meine Musikrichtung aber es war trotzdem interessant um andere Freiwillige von ganz unterschiedlichen Organisationen zu treffen. Vor allem aber um neben dem Bier und den Brezeln ein Stück deutsche Kultur wiederzuerleben, als wir versuchten am Pförtner vorbeizukommen:
Buenos Aires, Deutsche Botschaft 15:45 Uhr:
„Hallo. Wollen sie meinen Pass sehen, oder kann ich so rein?“
„Worum geht es denn?“
„Naja, das Treffen mit den Toten Hosen.“
„Das ist um 16:oo Uhr“
„Und vorher kommen wir nicht rein?“
„16:00 Uhr. So steht das auf meiner Liste.“


Nach dem Treffen in der Botschaft ging es dann wieder zurück in die Villa. Im Jugendzentrum hab ich den Abend wieder mit den Jungendlichen und den Köchinnen verbracht. Meine liebste von den Damen ist R. Sie ist ca. 50 Jahre alt und 1.40 groß. Sie ist immer lebensfroh und ich habe sie noch nie ohne ein Grinsen auf dem Gesicht gesehen.
Letzte Woche habe ich mich mit ihr über private Dinge unterhalten und obwohl wir uns erst seit kurzem kennen, wurde sie sehr persönlich. Als sie mir erzählte, dass sie sich vor einem Jahr von ihrem Mann getrennt hat, fing sie herzlich an zu weinen. Ich hab die kleine Dame in den Arm genommen und nach 10 Minuten war sie wieder frivol wie immer.


Um 23:00 Uhr bin ich dann nach Hause gefahren, habe mit den Jungs über den Tag geredet und lag um Mitternacht im Bett. Das war sicher kein typischer Tag, aber er gibt einen Rundumeindruck von dem, was ich hier mache.


Ich habe an dich gedacht kleine Schwester
2 Peso-Schein mit "Para Maria, Campino"

Die Quilmes-Jungs mit Campino


Gruppenfoto



Der deutsche Botschafter Herr Günther Knies und Ich


Deutsche Kost






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